(Fotos: Hans-Jürgen Kowalzik)
Das Jahr unserer Vereinsgründung „Original Güstrower Kniesenack“ nähert sich dem Ende. Mit unserer Weihnachtsfeier fand es im Bildungshaus - danke an Jens Lahl - in geselliger und launiger Atmosphäre einen zünftigen Abschluss. Es gab Kniesenack-News, einen Rum-Test und weitere Mitstreiter gehören jetzt zu uns. Und unser dunkles, süffiges Kniesenack mundete uns wieder trefflich.
Torsten Köpnick als Vereinssprecher hatte die Kniesenack-News parat. Die zeigen, wie gut der Verein an seinem Image arbeitet, dass wir Güstrower Bierfreunde die Tradition eines weit über die mecklenburgischen Grenzen hinaus bekannten Bieres - Kniesenack – wiederbeleben. Dazu trägt vor allem auch das Nutzen der sozialen Medien wie Facebook bei. Das wiederum führt dazu, dass unser Verein wahrgenommen wird. So wurde Torsten von einem Freund, Ralf Buchner, angerufen. Der hatte bei einer Haushaltsauflösung einen Bierkrug aus Porzellan mit dem Kniesenack-Logo gefunden. Jetzt gehört er in unseren Fundus. Danke, Ralf! Torsten schätzt, dass der Krug zu DDR-Zeiten als Souvenir produziert wurde. Aber das finden wir noch genau heraus.
Ebenso bereichert unsere Sammlung von Kniesenack-Stücken jetzt ein Glas-Krug. Auf ihm ist ein roter Kniesenack-Zwerg auf schwarzem Grund zu sehen. Darunter ist der Name G. Sagemüller zu lesen und darunter Teschners Hotel. Gehard Sagemüller, unser Ehrenvorsitzender und Sagemüller-Enkel, vermutet, dass dieses Original-Glas aus den 1920/30er-Jahren stammt. Auch erzählte Gehard, dass der rote Kniesenack-Zwerg wohl der ursprüngliche Zwerg für das Logo des Biers war. Eine genaue Jahreszahl, wann das rote und das grüne Logo entstand, ist nicht bekannt - noch nicht. Auch hier wird der Verein weiter forschen.
Dass das Glas rund 100 Jahre alt sein kann, dafür spricht die Geschichte des Teschner Hotels. In der „Güstrow History“ ist im Internet nachzulesen, dass Wilhelm Teschner (geboren 1879) um 1910 in der Schweriner Straße 58 (heute ein Gebäude der Caritas mit dem Carisatt-Laden) die Gastwirtschaft von einem W. Knost übernahm. Zuerst war es „W. Teschners Gasthof“, später „Teschners Hotel“. Da Gasthof und Hotel gut liefen, ist zu vermuten, dass auch das Kniesenack-Bier das Geschäft ankurbelte. Bis zum Tod von Wilhelm Teschner 1945 war das Haus Hotel. Wie viele andere Güstrower, nahm er sich bei Kriegsende das Leben.
Zu diesem Krug sind wir gekommen, weil Alexander Wulff über Facebook einen Aufruf startete, um unseren Kniesenack-Verein bekannter zu machen bzw. Menschen zu animieren, Dinge, die mit dem Güstrower Bier in Verbindung stehen, mitzuteilen. Daraufhin meldete sich Herbert Munkelt. Der gebürtige Hamburger lebt seit vielen Jahren in Güstrow. Gerne gab er diese Rarität in den Fundus des Kniesenack-Vereins ab.
Davon hätten wir natürlich noch mehr, wie auch Lieder, Gedichte und Geschichten, die sich um das Kniesenack als Kulturgut ranken. Wer diesen Beitrag liest, ist aufgerufen, uns zu helfen, wenn er einen Tipp hat.
Ein Protagonist unseres Vereins trat bei unserer Weihnachtsfeier in Personalunion auf: Frank Schollenberger. Der Rostocker Unternehmer hat ja die Markenrechte an Kniesenack von der Güstrower Schlossquell erworben. In den Gesprächen mit Schlossquell hörte er von den Aktivitäten der Güstrower Bierfreunde, suchte den Kontakt, wurde Vereinsmitglied und stellvertretender Vorsitzender. Auf der Weihnachtsfeier war Frank, der bekannter Weise in Rostock Inhaber eines Geschäftes für erlesene Weine, Spirituosen und andere Spezialitäten ist, der Test-Chef, ließ uns sechs seiner Rum-Sorten verkosten und garnierte alles mit vielen Informationen. Dazu gab es passend Karibische Suppe, Käse und Schokolade. Mit dem Maximo Gomez und dem Garifuna machte er uns mit der spanischen Rum-Linie aus dem karibischen Raum vertraut. Der Death in Paradise gehört als Jamaica-Rum in die englische Linie. Einige von uns war das Kosten zu wenig, sie kauften bei Frank die eine oder andere Flasche.
Immer gut ist es für den Verein, wenn neue Mitglieder aufgenommen werden. Mit der Nummer 36 wurde auf der Weihnachtsfeier Hans-Jürgen Kowalzik, fast vier Jahrzehnte in Güstrow Lokalredakteur für die Schweriner Volkszeitung, in die Reihen der Kniesenack-Bierfreunde aufgenommen. Wie von Jens Lahl zu hören war, soll als eines der nächsten Mitglieder Landrat Sebastian Constien folgen. Darauf sagen wir Prost mit einem Kniesenack!
Hans-Jürgen Kowalzik
